Kennst du das Gefühl aus einer Yogastunde zu kommen, tiefenentspannt und ausgeglichen zu sein? Dann herzlichen Glückwunsch! Am Anfang meiner Yogakarriere war es wie russisch Roulette – nur ohne Pistole – ob ich mich am Ende einer Stunde tot oder lebendig fühlte. Nach einiger Zeit erkannte ich, dass es nicht nur göttliche Fügung oder Glück ist, sondern ich selbst beeinflussen kann, wie es mir nach der Yogastunde geht. Und zwar komme ich immer dann in Balance, wenn ich mich nur auf mich, meinen Atem und meinen Körper konzentriere ohne die Stunde als Wettbewerb zu sehen.
Hier eine kleine Guideline, wie auch du dich nach dem Yoga pudelwohl fühlen kannst:
1. Komme auf deiner Matte an
Sei lieber einmal im Leben ein paar Minuten zu früh als immer zu spät und setze dich kurz vor Beginn der Stunde auf deine Yogamatte. Mache hieraus dein eigenes Ritual, mit dem du es schaffst, alles außerhalb des Yogaraumes zu vergessen.
Meins sieht zum Beispiel so aus:
Ich komme in eine bequeme Sitzposition, schließe die Augen und beginne tief zu atmen. Ich stelle mir vor, wie Sauerstoff in meine Lungen fließt und all meine Zellen mit Energie versorgt. Mit dem Einatmen nehme ich meine Gedanken wahr und mit dem Ausatmen lasse ich sie los.
Finde für dich heraus, was dir hilft deinen Alltag zu vergessen, so dass du dich auf das Hier und Jetzt konzentrieren kannst.
2. Setze dir einen Schwerpunkt für die Stunde
Was ist dir für deine Yogapraxis wichtig? Überlege dir, auf was du dich in deiner Yogastunde fokussieren möchtest – dein ganz individuelles Ziel – unabhängig vom Schwerpunkt der Yogaklasse an sich. Möchtest du heute vor allem an deiner Kraft oder Flexibilität arbeiten? Oder vielleicht sogar auf emotionaler Ebene in Form von Stress- oder Gefühlsbewältigung? Versuche dir während der Stunde deine Intention immer wieder ins Gedächtnis zu rufen. Das hilft dir dabei andere Gedanken auszublenden und nicht darüber nachzudenken, wie viele Kalorien dein Abendessen hat oder wer in deiner Soap als nächstes sterben wird.
3. Stelle deine Atmung in den Mittelpunkt
Oft passiert es, dass man vor lauter Anstrengung und Konzentration auf das richtige Ausführen der Asanas, das Luftholen vergisst. Doch steht im traditionellen Yoga eigentlich die Atmung im Mittelpunkt der Bewegungsabfolge und zwar aus folgendem Grund:
„Die Einatmung füllt unsere Lungen und bewirkt eine natürliche Aufrichtung der Wirbelsäule. Die Ausatmung nimmt den Druck aus den Lungen und ermöglicht somit eine größere Flexibilität und Beugung.“
Das wussten die Yogis schon vor tausenden von Jahren – gar nicht so blöd die alten Herren! Wenn du dich auf die Ein- und Ausatmungen konzentrierst und dabei z.B. Ujjayi-Pranayama anwendest, dann wird die Yogastunde plötzlich zur Meditation. Dies hilft dir auch dabei deinen Kopf frei zu machen.
4. Konzentriere dich auf dich selbst
Wie Bruce von GNTM schon sagte „ohne Tasche keine Competition!“ Doch nicht im Yoga. Es ist wohl eine der wenigen Sportarten, in der es eigentlich nicht ums Gewinnen geht, sondern sich alles nur um dich dreht. Das zu erkennen ist schon ein Gewinn an sich! Jeder Körper ist verschieden und es ist ganz unwichtig, wie tief die anderen in der Vorwärtsbeuge kommen oder wie sehr die Knie im Downward Facing Dog durchgestreckt sind. Wichtig ist nur, wie weit du kommst. Höre ganz bewusst auf deinen Körper und akzeptiere deine Grenzen. Wenn du die Stunde nicht als Wettbewerb siehst und aufhörst dich zu vergleichen, macht sie gleich viel mehr Spaß!
5. Schwänze niemals Shavasana
Selbst wenn Georg Clooney oder Gina Wild vor der Türe auf dich warten, verlasse niemals vor Shavasana die Yogastunde! Diese Endentspannung ist der wichtigste Teil der Stunde. Du gibst hierbei deinem Körper und vor allem deinem Nervensystem die Möglichkeit das Neugelernte zu verarbeiten. Es bewirkt innere Ruhe und Ausgeglichenheit, aber vor allem harmonisierst du in Shavasana die durch die Asanas entstandene Energie in den Nadis und Chakras. Vor Shavasana zu gehen ist wie Sex ohne Orgasmus.
Und jetzt genieße deine Yogastunde – OM